
Dauer
3:00 h
Strecke
8.6km
Höhenmeter
520 hm
Max. Höhe
1564 m
Wenn wir in Südtirol von Urlärchen sprechen, kennt jeder nur jene aus dem Ultental. Aber sie sind nicht die einzigen. Im hintersten Passeiertal finden wir auch etliche Zeugen der Ur- und Eiszeit
Wegbeschreibung
Wir starten unsere Urzeitwanderung in Platt (Moos in Passeier).
Am Dorfplatz finden wir den ersten Wegweiser zur Urlärchen-
Rundwanderung. Wir wandern der Straße entlang bis wir links den Weg aufwärts durch Wald und Wiesen steigen. Dort wächst wilder Mohn, Fenchel und Kümmel. Den Weg Nr. 6 folgend geht es stetig aufwärts, bis wir nach ca. 45 Minuten den Weiler Farmazon erreichen.
Die Kraft der Urlärchen: Wir schlagen den Weg 10 B ein, welcher uns ins Farmazontal führt. Es wird immer uriger, hier hat die Natur noch ihre Ruhe vor den Menschen. Nur so ist es zu erklären, dass wir nach ca. einer Viertelstunde vor mächtigen knorrigen Lärchen stehen, deren Umfang gewaltig ist und deren tausendjährige Geschichte unser eigenes Leben kurz erscheinen lässt. Das Plätschern des nahe gelegenen Baches und die Ruhe tun Leib und Seele gut. Wir lehnen uns an eine dieser Lärchen, denn Naturvölker behaupten, dass man die Kraft der mächtigen Bäume spüre. Es herrscht ein eigenartiges Gefühl der Ruhe unter solchen Baumdenkmälern.
Hinauf zum Schmiedhof: Wir lassen die Urlärchen hinter uns und steigen kurz aufwärts, wo ein schöner Rastplatz mit einem Steinplattentisch zum Verweilen einlädt. Gestärkt geht es wieder aufwärts, bis wir den Weg Nr. 24 folgend das Farmazontal verlassen. Nach einiger Zeit kreuzen wir den Weg Nr. 10A, der uns wieder talwärts führt. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir oberhalb Platt den Schmiedhof mit seiner großen Beerenanlage. Am Hof verkosten wir die naturbelassenen Säfte und Marmeladen und decken uns gleich mit diesen ein.
Urzeitliche Gletschermühlen: Gestärkt wandern wir abwärts nach Platt zu unserem Ausgangspunkt. Dort angelangt machen wir noch einen Abstecher entlang der Straße nach Breiteben zu den urzeitlichen Gletschermühlen (ca. 500 m), welche gleich unter Platt versteckt im Wald auf uns warten. Insgesamt 15 dieser urzeitlichen, 2,5 Meter breiten und 3 Meter tiefen Gletscherausschürfungen existieren noch und sind für die heutige Naturwissenschaft von großer Bedeutung. Müde von der Wanderung geht es heimwärts und abends erinnern wir uns noch an die Urlärchen, welche das Mittelalter, die Ritterzeit, Kriege, Pest und viele Katastrophen überstanden haben und immer noch geduldig ihr Dasein im hintersten Passeiertal fristen.